Gewässerschutz in der Landwirtschaft
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) verlangt von den Mitgliedsstaaten der EU, dass diese ihre Gewässer bis zum Jahre 2027 in einen guten Zustand bringen. Dies stellt alle Länder und die hier Beteiligten wie beispielsweise die Landwirtschaft vor große Herausforderungen.
Die letzte Überprüfung der Gewässer im Jahr 2013 hat unter anderem ergeben, dass in 36 % der 117 rheinland-pfälzischen Grundwasserkörper die europäische Qualitätsnorm für Nitrat im Trinkwasser von 50 mg/l überschritten wird. Auch Oberflächenwasserkörper sind verschiedenen Stoffbelastungen, wie z.B. Phosphat und Pflanzenschutzmitteln, ausgesetzt.
Die Gründe für diese Gewässerbelastungen sind vielfältig. Neben Stoffeinträgen aus Industrie, Gewerbe und Haushalten ist die Landwirtschaft eine der bedeutenden Quellen für diffuse Einträge von Nitrat, Phosphat und Pflanzenschutzmitteln. Diese Einträge können unterschiedliche Ursachen haben wie z.B. Erosion oder nicht bedarfsgerechte Düngung, unsachgemäße Pflanzenschutzmittelapplikationen oder Reinigung von Pflanzenschutzmittelgeräten.
Die Wasserrahmenrichtlinie fordert eine deutliche Reduktion von Nähr- und Schadstoffen aus der Landwirtschaft und größere und gezieltere Anstrengungen von allen Beteiligten.
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Landwirtschaft daher mit dem Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ bei der anspruchsvollen Aufgabe, ihre Wirtschaftsweise noch stärker gewässerschonend auszurichten. Die bisherigen Ansätze der Landwirtschaft werden gezielt mit diesem Beratungs- und Förderprogramm für eine gewässerschonende Landwirtschaft ausgebaut und gestärkt, um das von der EG-WRRL geforderte Ziel eines guten Zustandes zu erreichen.
Das Programm beinhaltet drei verschiedene, miteinander verknüpfte Bausteine:
- Betriebsindividuelle, kostenneutrale Beratung (Wasserschutzberatung Rheinland-Pfalz)
- Kooperationen zwischen Wasserversorgungsunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben
- Fördermaßnahmen Gewässerschutz (einzelbetriebliche Investitionsmaßnahmen, Agrarumweltmaßnahmen) der ELER-VO bzw. im Programm EULLa.
Ansprechpartner:
Landwirtschaft:
Dr. Friedhelm Fritsch
Leiter Wasserschutzberatung (WSB) Rheinland-Pfalz
Tel.: 0671/820-436
E-Mail: friedhelm.fritsch@dlr.rlp.de
Dr. Ulrike Gossen
Wirtschaftsministerium
Tel.: 06131/16-5244
E-Mail: ulrike.gossen@mwvlw.rlp.de
Wasserwirtschaft:
Andrea Werner
Umweltministerium
Tel.: 06131/16-4461
E-Mail: andrea.werner@mueef.rlp.de
Jürgen Stein
Umweltministerium
Tel.: 06131/16-2442
E-Mail: juergen.stein@mueef.rlp.de
Weitere Informationen finden Sie hier:
Ab Juli 2016: Wasserschutzberatung Rheinland-Pfalz
Kooperationen: www.wasser.rlp.de/servlet/is/8641/
Fördermöglichkeiten EULLa: www.agrarumwelt.rlp.de
Einzelbetriebliche Investitionsförderung: www.dlr-mosel.rlp.de
Informationsveranstaltung "UNSER WASSER IST UNS WICHTIG"
Am 5. März 2015 fand im DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück eine Informationsveranstaltung zum Stand der Umsetzung des „Programms Gewässerschonende Landwirtschaft“ statt.
Umweltministerin Ulrike Höfken zog bei der Veranstaltung eine erste positive Bilanz des Programms. Das Kernelement des Programms – die neue Wasserschutzberatung – ist aufgebaut und aktiv im Land unterwegs.
Erste Kooperationen zwischen Wasserversorgern und Landwirten zum Gewässerschutz sind auf den Weg gebracht worden. Die Kommunikation zwischen Land- und Wasserwirtschaft hat sich spürbar verbessert. Dies sei außerordentlich wichtig, denn nur durch Kooperation und gegenseitiges Verständnis seien weitere Erfolge im Gewässerschutz zu erzielen.
Die weiteren Beiträge der Veranstaltung finden Sie hier:
- Unser Trinkwasser-seine Qualität ist entscheidend (Dr. Thomas Hens, Gerolsteiner Brunnen GmbH)
- Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation (Werner Beck, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück)
- Aktuelle Situation des Grundwassers in Rheinland-Pfalz (Wolfgang Plaul, LUWG)
- PSM-Wirkstoffe, Nitrat und Phosphat in Oberflächengewässern in RLP (Dr. Ingrid Ittel, LUWG)
- Konzept der Wasserschutzberatung (Dr. Friedhelm Fritsch, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück)
- Agrarumweltmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung des Ökolandbaus (Jörg Weickel, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück)
Weitere Informationen zum Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ finden Sie hier.